Bürgerkapelle Lana .
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Bürgerkapelle Lana feiert 175jähriges Bestandsjubiläum - Bezirksmusikfest – Solistenkonzert – Jugendkapellen musizieren – Festkonzert

Bürgerkapelle Lana
Veröffentlicht von Mengon Andreas in Artikel 2007 · 12 Oktober 2016
Höhepunkt im Jubiläumsjahr der Bürgerkapelle Lana war LanaJazzMusik vom 17. bis 26. Mai. Jazz und Blasmusik gaben sich in diesen 10 Tagen abwechselnd die Ehre. Blasmusikalische Höhepunkte waren das Bezirkmusikfest mit den Feierlichkeiten zum Jubiläum, das Solistenkonzert und LanaJazzMusik Finale, mit Konzerten der Jugendkapellen und dem Festkonzert der Bürgerkapelle Lana.
Rund 1300 Musikantinnen und Musikanten von 27 Musikkapellen aus dem Bezirk Meran, den Partnergemeinden der Marktgemeinde Lana, Telfs und Feuchtwangen, und der Feuerwehrmusik Langwies/Ebensee kamen am 19. und 20. Mai zum Bezirksmusikfest des Verbandes Südtiroler Musikkapellen (VSM) nach Lana.
Eröffnet wurde das Bezirksmusikfest am Samstagnachmittag mit einem Konzert der Feuerwehrmusik Langwies/Ebensee aus Oberösterreich, gefolgt von einem gemeinsamen Aufmarsch der Bürgerkapellen Lana und Obermais, sowie dem Spielmannszug Feuchtwangen. Nach der offiziellen Eröffnung durch Obmann Alexander Holzner und Bezirksobmann Albert Klotzner ließen verschiedene Musikkapellen am Rathausplatz mit abwechslungsreichen Konzertprogrammen aufhorchen.
Die Feierlichkeiten zum Jubiläum begannen am Sonntagvormittag mit dem Empfang der Verbandsfahne des VSM am Tribusplatz mit anschließendem Aufmarsch zur Hl. Kreuzkirche. Bei der Hl. Messe erfolgte im Beisein der Fahnenpatinnen Angelika Holzner und Helena Eschgfäller die Weihe der neuen Musikfahne der Bürgerkapelle Lana. Es folgte der Festumzug der Musikkapellen zum Rathausplatz, wo der Festakt mit Festansprachen von Pepi Fauster, Verbandsobmann des VSM, und Bürgermeister Christoph Gufler stattfand. Mit Konzerten von Musikkapellen am Rathausplatz und im Hofmannareal bis zum späten Abend klang das Bezirksmusikfest ganz „blasmusikalisch“ aus.
Ein wahres Feuerwerk an Musik erlebten die Zuhörer am Donnerstag, 24. Mai im Raiffeisenhaus Lana. Fünf Mitglieder der Bürgerkapelle Lana stellten sich der schwierigen Herausforderung und zeigten ihr Können als Solisten in Begleitung mit dem Orchester der Musikfreunde Meran (link).
Alle Register wurden dann nochmals am Samstag 26. Mai bei LanaJazzMusik Finale im Hofmannareal gezogen. Am Nachmittag zeigten verschiedene Jugendkapellen aus der Umgebung ihr Können. Mit schmissigen Stücken und solistischen Einlagen überzeugten die Jugendkapellen das zahlreich anwesende Publikum und ernteten viel Applaus.
Den Schlusspunkt setzten dann die Musikantinnen und Musikanten der Bürgerkapelle Lana selbst. Mit einem Festkonzert am Abend bedankte sich die Bürgerkapelle bei der Lananer Bevölkerung für die großzügige Unterstützung über all die Jahre. Die Kapellmeister der Bürgerkapelle der vergangenen Jahrzehnte gaben sich dabei nochmals ein gemeinsames Stelldichein: Hans Obkircher, Manfred Egger, Sigmund Hofer, und Adi Knoll dirigierten abwechselnd die ausgewählten Konzertstücke und ließen damit die Zuhörer aber auch die Musikanten/innen auf vergangene Zeiten zurückblicken. Aus dem Vollen geschöpft
Solisten der Bürgerkapelle Lana mit dem Orchester der Musikfreunde Meran Es war ein kontrastreicher, ein bunter und gelungener Konzertabend am letzten Donnerstag im Lanaer Kulturhaus. Das war am Schlussapplaus und der Stimmung, in der das Publikum den Saal verließ, erkennbar.
Der Obmann der Bürgerkapelle Alexander Holzner konnte zahlreiche Musikinteressierte begrüßen, unter ihnen auch Landeshauptmann Luis Durnwalder, der der Kapelle seine Glückwünsche zum 175. Gründungsjubiläum überbrachte. Holzner führte dann auch durch das Programm des Abends, auf dem Standardwerke aber auch seltener gehörte Kompositionen für Solisten und Orchester – in diesem Fall das stets dezent und einfühlsam begleitende Orchester der Musikfreunde Meran unter der Leitung von Christian Laimer- zu finden waren.
Den Solistenreigen eröffnete Günther Graber mit einem Trompetenkonzert von Giuseppe Tartini, leichte, duftige Musik, dezent und technisch sicher ausgeführt auf der Piccolo-Trompete.
Besondere Sympathien konnte Angelika Haller bei ihrem ersten Soloauftritt mit Orchester für sich gewinnen. Mit dem D-Dur Hornkonzert von Mozart hat sie sich eines der prominentesten und meistgespielten Werke für ihr Instrument ausgesucht. Ihr schlanker, eleganter, gut mit dem Orchester ausbalancierte Ton wurde der Komposition gerecht. Man kann auf den weiteren Verlauf der Karriere der 18-jährigen neugierig sein, da sie sicherlich noch einiges an Interpretationstiefe und Differenziertheit im Ausdruck zulegen wird.
Hans Wechselberger und Gioachino Rossini sind ein gutes Team, das konnte man schon des Öfteren beobachten. „Introduktion, Thema und Variationen für Klarinette und Orchester“ nennt sich das kurzweilige, quirlig lebhafte Stück. Die hohe technische Anforderung des Soloparts war dem Solisten allerdings nicht anzumerken. Er, das Orchester und vor allem das Publikum hatten sichtbar Spaß daran.
Der Schlagzeuger Martin Knoll präsentierte sich mit zwei Sätzen des Konzerts für Marimba und Streichorchester des Brasilianers Ney Rosauro dem Publikum. Ein Hauch von Exotik erfüllter den Saal. Der Solist verstand es die stilisierten, ständig wechselnden lateinamerikanischen Rhythmen mit der charakteristischen warmen, ein wenig dumpfen Klangfarbe dieses faszinierenden Instruments zu füllen.
Der junge Tubist Michael Pircher hatte mit dem Tubakonzert in f-Moll von Ralph Vaughan Williams leichtes Spiel. Der Solopart ermöglicht dem Solisten sein Instrument in allen Lagen zu präsentieren, sowohl durch die lyrischen, hohen Passagen als auch durch die markig brummenden Tiefen. Was dieser junge Mann diesem meist eher behäbig und wenig flexibel wirkenden Instrument entlocken kann, und der Umstand, dass ihm das mit einer derartigen spielerischen Leichtigkeit gelingt, macht ihn zu einer eigenen Kategorie. Das wurde spätestens bei der abschließenden Improvisation mit neuen, experimentellen Klangeffekten deutlich. Dieses Stück nannte sich „Kleinigkeit“, aber gerade das war es eben nicht.
Der erfreuliche Umstand, dass Musiker aus dem Blasmusiksektor die Zusammenarbeit mit dem Orchester der Musikfreunde Meran suchen und damit ihre Ausdrucksmöglichkeiten und ihr Repertoire beträchtlich erweitern können, spricht für ihre Offenheit und musikalische Reife und wertet andererseits auch die wichtige und wertvolle Tätigkeit dieses Laienorchesters auf, das leider einen ungleich schwierigeren Stand bei uns hat als die Singgemeinschaften und Musikkapellen.
Leo Haas


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