Bürgerkapelle Lana .
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Bürgerkapelle Lana: Live-Filmmusik im Obstmagazin

Bürgerkapelle Lana
Veröffentlicht von Mengon Andreas in Artikel 2013 · 12 Oktober 2016
Am Samstag, 18. Mai bot sich den Konzertbesuchern im Obstmagazin Pomus in Lana bei Bürgerkapelle Lana + Film ein einmaliges Blasmusikerlebnis in einem außergewöhnlichen Ambiente. Im Mittelpunkt des diesjährigen Konzerts der Bürgerkapelle Lana im Rahmen des Kulturfestivals LanaLive stand die Uraufführung der neu komponierten Filmmusik des jungen Südtiroler Komponisten Robert Neumair zum Kurzfilm „Urs“. Die Besonderheit bestand darin, dass die Musik von der Bürgerkapelle Lana live und synchron zum Film vor einer großen Kinoleinwand gespielt wurde.
Kapellmeister Martin Knoll ist 2012 an den jungen Südtiroler Komponisten Robert Neumair mit der Bitte herangetreten, für die Bürgerkapelle Lana die Filmmusik zu einem Kurzfilm zu schreiben. Neumair erinnert sich: „Dabei war die Suche nach einem passenden Film schwieriger als gedacht. Das Internet bot zwar eine Vielzahl von Filmen, es gab aber Probleme bezüglich der Aufführungsrechte.“ Ein Freund an der Filmakademie Baden-Württemberg zeigte Neumair schließlich einige Kurzfilme von Studenten der Akademie, darunter auch „Urs“.
„Urs“ ist ein 10-minütiger computeranimierter Kurzfilm, den der junge deutsche Filmemacher Moritz Mayerhofer für seine Abschlussprüfung an der Filmakademie Baden-Württemberg 2009 produzierte. Der Film erhielt zahlreiche Preise auf verschiedenen Filmfestivals weltweit. Höhepunkt war die Nominierung in die Auswahl (Shortlist) der besten zehn Kurzfilme für den Oscar in der Kategorie „Animierter Kurzfilm“.
Der Film handelt von Urs, einem jungen, kräftigen Mann, welcher mit seiner alten, kranken Mutter in einem verlassenen Bergdorf lebt, zu dem kein Sonnenlicht durchdringt und das immer weiter verfällt. Urs weiß, dass die Sonne nur auf der anderen Seite der steilen Gipfel scheint. Eines Tages schnürt er sich den Stuhl, in dem seine Mutter sitzt, auf den Rücken und zieht mit ihr los, in der Hoffnung, hinter dem Berg ein besseres Leben zu finden.
„Ich war von Anfang an begeistert, da der Film in den Bergen spielt und das Thema Heimat anspricht“, so Neumair. Die Idee, eine neue Filmmusik zum Kurzfilm zu komponieren und diese Musik live zum Film zu spielen, stieß auch bei den Produzenten des Kurzfilms auf Interesse.
Das Einstudieren des Werks bedurfte dann viel Geduld und eiserner Disziplin von Kapellmeister Martin Knoll und den Musikantinnen und Musikanten, damit die Musik mit dem Film punktgenau zusammenpasste.
Bei den Musikproben bediente man sich dann auch etwas außergewöhnlicher Mittel: So verwandelte eine große Leinwand das Probelokal kurzfristig in einen kleinen Kinosaal und zu den Utensilien des Kapellmeisters zählte neben Notenständer, Partitur und Taktstock auch ein Laptop, auf welchem der Film abgespielt wurde. Die Generalprobe fand bereits im Obstmagazin statt, um sich an die Lichtverhältnisse und Akustik zu gewöhnen.
Der lang anhaltende Applaus der zahlreichen Konzertbesucher, die strahlenden Gesichter der Musikantinnen und Musikanten sowie ein begeisterter Komponist nach der Uraufführung spiegelten den großartigen Erfolg dieses einmaligen blasmusikalischen Experiments wider.
Auf dem Programm standen zudem die Werke „Mercury“ von Jan Van der Roost, „Gandalf – Der Zauberer“ aus der Sinfonie Nr. 1 „Herr der Ringe“ von Johann de Meij, die Ouvertüre „Die lustigen Weiber von Windsor“ von Otto Nicolai und der Tanz „Lezghinka“ aus der „Suite Gayaneh“ von Aram Khachaturian.
Als Zugabe gab die Bürgerkapelle Lana abschließend das Stück „You raise me up“ von Rolf Lovland mit Solist Hansjörg Tammerle am Flügelhorn zum Besten.
Als Ehrengäste im einzigartigen und einmaligen Konzertsaal im Obstmagazin Pomus konnte Obmann Christian Schwarz unter anderem Dekan Pater Peter Unterhofer, Bürgermeister Harald Stauder, die Gemeindereferenten Roland Gruber, Helmuth Holzner und Horst Margesin sowie Ehrenkapellmeister Adi Knoll beim Konzert begrüßen. Renate Gamper führte mit verbindenden Worten durch das Programm. Danke
Ein besonderer Dank geht an die Obstgenossenschaft LanaFruit mit Obmann Norbert Schnitzer, welche das Konzert in diesem besonderen Ambiente erst ermöglicht hat, sowie den Mitarbeitern der Obstgenossenschaft, allen voran Helmuth Kerschbaumer, für die tatkräftige Unterstützung beim Auf- und Abbau.
Ein weiterer Dank geht an die Firma Audio Electronic mit Erwin Wegleiter und seinen Mitarbeitern, welche für die aufwändige Video-, Audio- und Lichtinstallation verantwortlich waren, sowie dem Jugendzentrum Lana für die Zurverfügungstellung der großen Leinwand.


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